Fachkräftemangel: tiefere Fluktuation dank besonderen Werten

Wir brauchen Visionen. Sie waren der Grund, warum viele Menschen aus ganz Europa nach Amerika auswanderten. Schon unsere Vorfahren suchten Sicherheit und wollten gemeinsam etwas aufbauen. Das ist heute im Grund genommen noch immer so. Fachkräfte haben konkrete Vorstellungen und Visionen, verbunden mit Zielen. Als Unternehmen gilt es, für diese entsprechend Raum und Möglichkeiten zu schaffen.

«Fachkräftemangel: Firmen müssen kreativer werden» titelt die NZZ einen Beitrag vom 29.10.2021. In der Schweiz gibt es kaum eine Branche, die nicht über fehlendes Personal klagt. Ingenieurwesen, Informatik, Technik, Pflege, Logistik, Bau und Gastronomie – überall fehlt es an qualifiziertem Personal.

Gründe für die fehlenden Mitarbeiter

Als Hauptproblem nennt die NZZ, dass mehr Personen im Pensionsalter den Arbeitsmarkt verlassen, als neue dazukommen (die Zahl der eingewanderten Berufstätigen ausgeschlossen). Kommt dazu, dass seit Juli 21 erstmals mehr Ausländer und Ausländerinnen aus- als eingewandert sind.

Weitere Gründe sind Frühpensionierungen sowie Teilpensen. Und bei der Rekrutierung zählen Lebenslauf und Diplome oft mehr als Lernbereitschaft und Entwicklungsfähigkeit der Kandidaten, schreibt die NZZ weiter.

Umso mehr erstaunt es, dass nach wie vor ältere Mitarbeitende immer noch Mühe bekunden, einen Job zu finden.

Als Coach glaube ich, dass Visionen und Ziele grossen Einfluss auf Fluktuation und geschäftlichen Erfolg haben!

Der Mensch als Produktionseinheit

Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Mensch als effektive Produktionseinheit verstanden. Verantwortung, Intelligenz und Erfindungsgabe wurden von ihm nicht erwartet. Arbeiter erhielten eine normgerechte Umgebung mit standardisierter Beleuchtung, Werkzeugen und Betriebsabläufen. Im Gegenzug wurden ihnen Selbstbestimmung und Eigenverantwortung mehr und mehr abgesprochen. Arbeitende waren nur noch für die Pflichterfüllung zuständig und nicht für das Lösen von Problemen (sog. paternalistisches System) – Quelle: «Flexible Arbeitswelten» vdf-Verlag.

Eine solche Haltung gegenüber Mitarbeitenden ist auch in der heutigen Zeit zum Teil noch Realität. Das Problem als solches liegt aber nicht an der Entwicklung von Arbeitswelten.

«Alle Probleme sind Beziehungsprobleme» sagte Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie.

Beziehung und ihr Einfluss

Der Mensch ist sehr sozial ausgerichtet. Darum sind Beziehungen so wichtig. Ein respektvoller Umgang, eine klare Kommunikation, Aufgabentrennung und Wertschätzung sind Dinge, die Hand in Hand mit der Entlöhnung gehen müssen.

Während früher die Hierarchie als Mittel zur Mitarbeiterführung im Vordergrund stand, gibt es heute andere Möglichkeiten, zu motivieren. Oft steht das Gemeinsame, das Team im Vordergrund.

Insbesondere Coaching leistet hier eine wichtige Arbeit im zwischenmenschlichen Bereich.

Aus einer Produktionseinheit wurden Partner. Führungsverantwortliche, die es verstehen, Mitarbeiter als Menschen wahrzunehmen.

Das sind Werte, die die gemeinsame Vision fördern und die der Arbeit ihren Sinn geben. Dies zeigt auch ein Kommentar, der in der NZZ zum Artikel «Fachkräftemangel: Firmen müssen kreativer werden» veröffentlicht wurde.

«Unser Team wurde durch einen 62-jährigen Mitarbeiter bereichert, der einfach noch ein bisschen arbeiten wollte. Zuerst haben alle die Nase gerümpft. Aber als er dann pensioniert wurde, haben ihn alle vermisst. Durch seine ruhige Art, wegen seiner unglaublichen Erfahrung sowie Fachkenntnisse und immer noch vorhandenen Lernbereitschaft, hat er dem Team sehr viel gegeben. Er war IT-Netzwerkspezialist und machte dann noch «rasch» den Quereinstieg in die IT Security Sparte. Gerade hier hat man gesehen, wie cool es sein kann, solche Leute zu integrieren. Man kann zweifelsfrei sagen, der Typ hat den einen oder anderen locker in den Schatten gestellt.»

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